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Aachen Hauptbahnhof


Angebundene Strecken:

Köln - Aachen

Aachen - Mönchengladbach

Aachen - Lüttich


Beschreibung:

Der Aachener Hauptbahnhof geht in seiner heutigen Form zurück auf das Jahr 1905, als er den bis dahin genutzten Rheinischen Bahnhof ersetzte. Dieser erschien der Stadt Aachen als nicht mehr angemessen. Die KPEV kam dem Wunsch der Stadt nach und errichtete in zwei Jahren Bauzeit den neuen Aachener Hauptbahnhof an der gleichen Stelle, an der bis zum Jahre 1903 der Rheinische Bahnhof gestanden hatte. Dieser war wegen des Neubaus abgerissen worden. In der Umbauphase entstand ein Provisorium an der Hackländerstraße.

Blick auf den Aachener Hauptbahnhof am 23.02.2003

Aachen Hauptbahnhof am 09.06.2002

Für die Güterabfertigung wurden die Anlagen des direkt neben dem Hauptbahnhof liegenden Bahnhofes Marschiertor benutzt. Nachdem der Bahnhof Marschiertor im Krieg zerstört wurde, übernahm der Hauptbahnhof dessen Aufgaben und auch die Gleisfläche. Bis in die achtziger Jahre befanden sich hier auch die Anlagen für die Abwicklung der Bahnpost. Für den Verschiebedienst stand eine posteigene Köf bereit.

Auf dem früheren Gelände des Marschiertorbahnhofes befinden sich heute die Bereitstellungsgleise für Wagen und Lokomotiven, die ab Aachen Hbf. zum Einsatzkommen sollen, sowie eine Waschhalle.

Wegen der engen Verhältnisse im Hauptbahnhof gab es keine Möglichkeit ein eigenes Betriebswerk einzurichten. Dafür wurden die Einrichtungen des unmittelbar benachbarten Marschiertorbahnhofes mitbenutzt, der im Dreieck der heutigen Trassen in Richtung Aachen-Süd und Aachen-West lag. Mit Beginn der Elektrifizierung des Aachener Hauptbahnhofes verschwand auch das Betriebswerk, da es zum einen durch den Einsatz von Elektrolokomotiven nicht mehr nötig war, zum anderen, weil es der Elektrifizierung im Weg war. Weitere Informationen zum Betriebswerk finden sich auf den Seiten von Guido Radermacher.

Im Jahr 2002 wurde die Burtscheider Brücke, die große Teile des Hauptbahnhofes überspannt, in einer aufwendigen Aktion saniert. Dazu wurde sie für mehrere Wochen für den Autoverkehr gesperrt und das ganze Bauwerk um 1,50 m angehoben. Nachdem es zu Beginn Probleme beim Anheben der Brücke gab verliefen die weiteren Arbeiten reibungslos.

Die angehobene Burtscheider Brücke am 09.06.2002

Der Aachener Hauptbahnhof hat heute neun überdachte Gleise in der Bahnhofshalle, von denen die vier vom Empfangsgebäude entferntesten (Gleis 6 - 9) in der Betriebsspannung umgeschaltet werden können. Es kann zum einen auf den in Deutschland üblichen Bahnstrom von 15.000 Volt Wechselspannung mit einer Frequenz von 16 2/3 Hz oder den belgischen Bahnstrom mit 3.000 Volt Gleichspannung geschaltet werden. Das hat den Vorteil, daß auch Belgische Lokomotiven ihren Zug bis in den Hauptbahnhof ziehen können, wo dann bei Bedarf eine andere Lokomotive vor den Zug gespannt wird. Mehr über die Bedeutung des Aachener Hauptbahnhofes als Systemwechselbahnhof findet sich auf den Seiten von Thorsten Büker.

Der an Gleis 1 gelegene Hausbahnsteig weist eine Länge von 255 Metern auf. Die Höhe des Bahnsteiges beträgt 38 cm. Alle weiteren Bahnsteige weisen eine Höhe von 76 cm auf. Der Mittelbahnsteig für die Gleise 2 und 3 ist 390 Meter lang, der Mittelbahnsteig für die Gleise 6 und sieben 438 Meter. Längster Bahnsteig des Aachener Hauptbahnhofes ist der Bahnsteig für die Gleise 8 und 9 mit einer Länge von 444 Meter. Für die Gleise 5 und 6 sind keine Bahnsteige vorhanden, da diese ausschließlich dem Durchgangsverkehr von Rothe-Erde in Richtung Aachen-West dienen.

Im Aachener Hauptbahnhof treffen die Strecken in Richtung Stolberg/Köln, Welkenraedt (Belgien) und Aachen-West/Düsseldorf zusammen. Die Strecke in Richtung Belgien verläuft ab der Bahnhofsausfahrt als Steilrampe bis zum Bahnhof Aachen-Süd. Bis zur Einstellung der D-Züge in Richtung Oostende mußten diese teilweise nachgeschoben werden. In Richtung Köln schließt sich direkt an den Bahnhof das ca. 275 m lange und maximal 20 m hohe Burtscheider Viadukt an.

Das Burtscheider Viadukt am 23.02.2003

Der Hauptbahnhof ist heute Haltepunkt für den Regionalexpress, Regionalbahnen, den Thalys, den ICE, sowie einige wenige nationale und internationale Personenzüge. Da es in Aachen keine Güterzugumfahrung gibt müssen Güterzüge auf der Strecke Köln - Aachen-West die Bahnhofshalle durchfahren.

Ab dem 15.12.2002 ist der Aachener Hauptbahnhof zum ICE-Haltepunkt geworden. Hier verkehren zunächst täglich drei ICE 3 in Richtung Brüssel und Köln/Frankfurt. Gestrichen wurden dafür allerdings die bisherigen D-Zug-Leistungen zwischen Köln und Belgien, die belgische Elektrolokomotiven nach Aachen und darüber hinaus brachten. Neu ist ein Regionalexpress, der die Stationen zwischen Aachen Hbf. und Liegé-Guillemins bedient, an denen der Thalys und der ICE nicht halten.

Am 28.02.2003 wurde im Aachener Hauptbahnhof die deutschlandweit erste Service- und Sicherheitszentrale in Betrieb genommen. An diese Zentrale sind 22 Bahnhöfe und Haltepunkt in der Region angeschlossen. Über Monitore können die Bahnsteige sämtlicher angeschlossenen Orte beobachtet werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit die Fahrgäste über Betriebsstörungen oder Verspätungen kurzfristig zu informieren. Insgesamt sind 75 Informations- und Notrufsäulen sowie 135 Videokameras installiert.

Die an die Sicherheitszentrale angeschlossenen Bahnhöfe und Haltepunkte sind: Aachen-Rothe Erde, Aachen-West, Bergheim (Erft), Boisheim, Buir, Dormagen, Dülken, Düren, Erkelenz, Geilenkirchen, Grevenbroich, Herzogenrath, Hochneukirch, Holzheim, Horrem, Lindern, Mönchengladbach Hbf., Neuss Hbf., Norf, Rheydt Hbf., Stolberg und Viersen.

Im Jahr 2005 wurde mit dem erneuten Umbau des Aachener Hauptbahnhofes begonnen. Fertiggestellt wurden sämtliche Arbeiten, inklusive der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, bis zum Beginn der Weltreiterspiele in Aachen. Die offizielle Eröffnungsfeier fand am 18.08.2006 im Beisein politischer Vertreter und Vertreter der Bahn statt. Neben den Arbeiten am Empfangsgebäude und dem Vorplatz wurden unter anderem die Bahnsteige 1, 3 und 4 instandgesetzt werden. Der Bahnsteig an Gleis 2 wurde komplett erneuert. Ebenso wurden Arbeiten im Personentunnel und in der Eingangshalle durchgeführt. Die Eingangshalle zeigt nun wieder ihr ursprüngliches Gewölbe.

Ab dem Fahrplanwechsel zum 13.12.2009 wird Aachen wieder von zwei IC-Leistungen, wenn auch nur an zwei Tagen pro Woche, berührt. Der IC 1918 verbindet immer freitags Aachen mit Berlin Ostbahnhof, am Sonntagabend hält der IC 1919 auf dem Weg von Berlin Ostbahnhof nach Köln.



Stellwerke

Bis Mitte der sechziger Jahre verfügte der Aachener Hauptbahnhof über ein Reiterstellwerk, das als Stellwerk für den Fahrdienstleiter (Af) diente. Das Stellwerk überspannte am kurz vor dem westlichen Bahnsteigende die Gleise 5 bis 8. Da dieses Stellwerk nicht die ausreichende Durchfahrhöhe für die Elektrifizierung der darunterliegenden Strecken hatte wurde es abgerissen und durch das Fahrdienstleiterstellwerk Af ersetzt. Neben diesem Stellwerk waren früher noch die Stellwerke Ao und Am vorhanden. Das Stellwerk Ao befand sich am östlichen Bahnhofskopf, direkt an der Kasinostraße, das Stellwerk Am befand sich in der Nähe des bisherigen Stellwerkes Af an der Einfahrt zur heutigen Abstellgruppe.

In der Zeit vom 23. bis zum 25.11.2007 wurde das elektronische Stellwerk im Aachener Hauptbahnhof in Betrieb genommen und ersetzt das bisherige Fahrdienstleiterstellwerk Af. Zusätzlich zu den Aufgaben des bisherigen Stellwerkes übernimmt das ESTW die Aufgaben der früheren Stellwerke in Rothe-Erde und Aachen-Süd. Mit der Inbetriebnahme kam es tagelang zu massiven Behinderungen im Bahnverkehr in der Region.

ehem. Fahrdienstleiterstellwerk Af am 23.02.2003

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