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Lüttich-Bressoux-Visé-Eijsden-Maastricht


Die Geschichte

Bereits in den 1840er Jahren hatte es auf niederländischer Seite Bestrebungen gegeben, die eine Anbindung Südlimburgs an das Eisenbahnnetz verlangten. Diese trafen zu Beginn auf wenig Gegenliebe, brachten aber in der Folgezeit die Strecken von Maastricht nach Aachen und von Maastricht nach Hasselt zu Stande. Lediglich in Richtung Lüttich tat sich noch nichts. Zu dieser Zeit gab es auch auf belgischer Seite bereits erste Ideen für eine Eisenbahnverbindung nach Maastricht, die aber zunächst aus finanziellen Gründen scheiterten.

Der Bau der Strecke ging letztlich zurück auf die Initiative privater Eisenbahngesellschaften. Hintergrund für den Bau der Strecke waren Überlegungen, das niederländische Maastal enger mit der Industrieregion um Lüttich und weitergehend in Richtung Luxemburg zu verknüpfen. Ausschlag gebend war hier die Gesellschaft "Chemin de fer de Namur à Liège (Nord Belge)".

In Betrieb ging die Strecke in zwei Etappen: Zum 26.08.1851 ging das Teilstück vom Abzweig Benoit bis Lüttich-Longdoz in Betrieb. Erbaut wurde dieser Streckenabschnitt durch die private Gesellschaft "Chemin de fer de Namur à Liège".

Die ersten vorläufigen Konzessionen für Bau und Betrieb der Strecke wurden getrennt für die belgische und niederländische Seite jeweils im Jahr 1856 erteilt. Im Jahr 1858 erfolgte die endgültige Erteilung der entsprechenden Konzessionen.

Erst zum 24.11.1861 konnte die restliche Strecke von Lüttich-Longdoz bis Maastricht, erbaut durch die Eisenbahngesellschaft „Chemin de Fer de Liège à Maestricht“, in Betrieb genommen werden. Mit der Eröffnung der Strecke entstanden Stationen in Jupille, Wandre, Cheratte, Argenteau, Visé, Eijsden, Gronsveld und Heer (Wijck). Bereits mit dem Bau der Strecke wurde diese zweigleisig angelegt.

Im Jahr 1898 wurde die Strecke auf niederländischem Hoheitsgebiet verstaatlicht, zum 01.01.1899 erfolgte die Verstaatlichung der Strecke auf belgischer Seite.

Für die Lütticher Weltausstellung im Jahr 1905 wurde eigens ein neuer Haltepunkt angelegt. Es handelte sich dabei um den Haltepunkt Lüttich-Vennes, der nach dem Ende der Weltausstellung wieder stillgelegt wurde. Ein Bahnhof gleichen Namens wurde später vorübergehend an anderer Stelle eingerichtet.

Im Jahr 1915 ging der neue Bahnhof Maastricht in Betrieb, der heute noch erhalten ist. Er ersetzte den bis dahin betriebenen Bahnhof Maastricht-Wyck.

1917 ging die neu angelegte Strecke von Aachen-West nach Tongeren in Betrieb, deren Bau auch Auswirkungen auf die Strecke von Lüttich nach Maastricht hatte. Mit dem der Strecke zwischen Aachen und Tongeren entstand eine Verbindungskurve zwischen beiden Strecken bei Visé. Diese Verbindungskurve lässt in Fahrtrichtung Belgien nur einen Richtungswechsel in Richtung Lüttich zu, Maastricht ist über diese Verbindung nicht erreichbar. Von der Strecke Lüttich-Maastricht kann hingegen in Richtung Aachen und Tongeren abgezweigt werden.

Auch für den Bahnhof Visé änderte sich einiges: Da die L 24 die Strecke Lüttich-Maastricht direkt am Bahnhof kreuzt und dort auch einen Haltepunkt erhielt, wurde der Bahnhof Visé zum Turmbahnhof. Der „untere“ Bahnhofsteil an der Strecke Lüttich-Maastricht erhielt die Bezeichnung Visé-Bas, der „obere“ Bahnhofsteil an der Strecke Aachen-Tongeren die Bezeichnung Visé-Haut. Beide Bahnhofsteile waren über Treppen miteinander verbunden.

Ebenso entstand im Jahr 1917 eine direkte Verbindung zwischen den Abzweigen Froidmont und Cornillon, die den Bau eines 78 Meter langen Tunnels erforderten. Mit dem Bau der Verbindungsstrecke war der Umweg über den Bahnhof Lüttich-Longdoz nicht mehr nötig. Folglich wurde die Verbindung von Longdoz zum Abzweig Cornillon im Jahr 1957 abgerissen, die Verbindung in Richtung Froidmont konnte sich bis in das Jahr 1990 halten.

1928 wurde dann ein weiterer Bahnhof an der Strecke errichtet. Es handelte sich dabei um den Bahnhof Lüttich-Vennes, der allerdings zum 01.07.1956 mit vielen anderen Bahnhöfen zusammen wieder aufgelassen wurde.

Zum 15.05.1938 wurde der Bahnhof Gronsveld vorübergehend geschlossen, die Wiedereröffnung erfolgte nach dem Krieg zum 01.07.1945. Am 14.05.1950 wurde der Personenverkehr in Gronsveld dann endgültig eingestellt. Ebenfalls am 15.05.1938 wurde die Station Maarland geschlossen, die jedoch nicht wieder eröffnet wurde.

Im Jahr 1956 wurde entlang der Strecke der Omnibusverkehr eingeführt, was die Schließung verschiedener Stationen entlang der Strecke zur Folge hatte. Der Personenverkehr wurde in folgenden Bahnhöfen und Haltepunkten zum 01.07.1956 eingestellt: Lüttich-Vennes, Lüttich-Longdoz, Cornillon, Souverain Wandre, Wandre, Chateau Cheratte, Cheratte, Sarolay, Argenteau, Sauvré und Pont de Visé.

Ende der 1950er Jahre wurde der verbliebene Personenverkehr zwischen Lüttich und Maastricht von Dampftraktion auf niederländische Dieseltriebwagen umgestellt.

Im Jahr 1960 wurde der Betrieb im Bahnhof Lüttich-Longdoz eingestellt, die Anlagen im Jahr 1963 abgerissen.

Am 30.06.1960 wurde im Bahnhof Bressoux der Autoreiseverkehr aufgenommen. Ziel der Autoreisezüge waren Narbonne und St. Raphael. Erst im Jahr 2003 wurden die Autoreisezüge in Bressoux eingestellt, da sie unrentabel wurden.

Im Jahr 1977 wurde der erste Streckenabschnitt zwischen dem Abzweig Benoít und Bressoux elektrifiziert.

Im Jahr 1980 erhielt Visé ein neues Bahnhofsgebäude, das auch heute noch erhalten ist. Im Dezember des gleichen Jahres wurde mit dem Abriss des kleinen Empfangsgebäudes in Cheratte begonnen. Mitte Januar 1981 war dieses dann komplett abgetragen.

In den achtziger Jahren wurde dann die gesamte Strecke elektrifiziert. Zunächst wurde im Jahr 1982 der Abschnitt zwischen Bressoux und Visé elektrifiziert, im Jahr 1985 folgte das restliche Stück von Visé bis zur niederländischen Grenze und von dort weiter bis Maastricht.

Im Jahr 1988 wurde der verbliebene Güterverkehr in Longdoz eingestellt, zwei Jahr später dann die Verbindung in Richtung Froidmont abgerissen. Das frühere Bahnhofsgelände von Longdoz ist seit dieser Zeit ohne Gleisanbindung.

Zum 10.12.2006 wurde Maastricht an das belgische IC-Netz angeschlossen. Die belgische Intercity-Linie O verband nun Brüssel, Lüttich und Maastricht. Halte entstanden an in Lüttich-Guillemins, Bressoux, Visé und Maastricht. Zunächst sollte die Verbindung nur für zwei Jahre getestet werden, um festzustellen, ob sie genug Fahrgäste anzieht. Die Akzeptanz war dann doch so groß, dass der IC O fortgeführt wurde. Lediglich abends und an Wochenenden wird der IC O nicht geführt. Stattdessen verkehren Triebwagen des Nahverkehrs zwischen Maastricht und Lüttich-Guillemins, wo ein Übergang auf Züge in Richtung Brüssel besteht. Mit der Betriebsaufnahme des Intercitys wurde der Bahnhof Eijsden aufgegeben.

Gefahren wurden diese Leistungen mit belgischen Lokomotiven der Serie 13 und I11-Wagen. Die Leistungen am Wochenende zwischen Maastricht und Lüttich-Guillemins wurden durch belgische Altbautriebwagen erbracht.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 gibt die NMBS den grenzüberschreitenden Verkehr nach Maastricht auf, die Züge des IC-O enden nun in Visé. Dies wird seitens der NMBS mit der Unpünktlichkeit des Zuges und technischer Probleme auf dem niederländischen Streckennetz begründet.

Niederländischen Medienberichten zufolge wird der Wegfall des Intercitys zwischen Visé und Maastricht durch eine stündlich verkehrende Regionalbahn ersetzt, die nun auch wieder Eijsden und Maastricht-Randwyck bedient. Damit wäre der fünfjährige Dornröschenschlaf von Eijsden beendet. Zum Einsatz kommen hier, wie bereits bisher an den Wochenenden, belgische Elektrotriebwagen.


Die Strecke


Kilometer: Ort:
0,0 Abzweig Val Benoit
0,6 (1,0) Liège Vennes
1,3 Abzweig Froidmont
2,1 Bf. Longdoz
2,9 Abzweig Cornillon
3,1 Hp. Cornillon
4,9 Bf. Bressoux
5,9 Hp. Jupille
8,0 Bf. Souverain Wandre
8,8 Hp. Wandre
10,2 Hp. Chateau Cheratte
10,9 Bf. Cheratte
12,0 Hp. Sarolay
13,0 Bf. Argenteau
13,4 Hp. Pont d'Argenteau
15,1 Hp. Sauvre
16,5 Hp. Pont de Visé
17,7 Bf. Visé
19,1 / 18,2 Staatsgrenze
19,8 Bf. Eijsden
22 Hp. Maarland
24,1 Bf. Gronsveld
24,7 Stromtrennstelle
27,1 Hp. Heer / Hp. Maastricht Randwyck
28,7 Maastricht

Abzweig Val Benoit (km 0,0) / Liège Vennes (km 0,6 bzw. km 1,0)

Die Strecke beginnt am Abzweig Val Benoit am östlichen Maasufer. Hier kreuzen die Strecken in Richtung Lüttich-Guillemins, Aachen, Luxemburg und Maastricht. Nach dem Abzweig verläuft die Strecke in nördlicher Richtung entlang der Maas.

Bereits nach 600 m erreicht die Strecke den früheren Haltepunkt Liège Vennes, der zwischen 1928 und 1956 betrieben wurde. Heute ist von diesem Haltepunkt nichts mehr vorhanden.

Einen Haltepunkt gleichen Namens gab es im Jahr 1905, der ausschließlich wegen der Lütticher Weltausstellung betrieben wurde. Gelegen war dieser Haltepunkt etwa 400 m weiter nördlich, etwa in Höhe der heutigen Rue Bernimolin.


Abzweig Froidmont (km 1,3) / Abzweig Cornillon (km 2,9)

Die Strecke verläuft weiter geschwungen durch das Lütticher Stadtgebiet und erreicht bei km 1,3 den früheren Abzweig Froidmont. Dieser Abzweig ermöglichte gemeinsam mit dem Abzweig Cornillon die Zufahrt zum Bahnhof Longdoz. Der Abzweig Cornillon lag etwa bei km 2,9 und zweigte in westliche Richtung ab. Im Jahr 1917 entstand zwischen beiden Abzweigen eine direkte Verbindung, die den 78 m langen Tunnel de Froidmont nötig machte. Mit dieser Verbindung war eine direkte Durchfahrt ohne den Umweg über den Kopfbahnhof Longdoz möglich.


Bf. Longdoz (km 2,1) / Hp. Cornillon (km 3,1)

Der frühere Bahnhof Longdoz lag etwas abseits der Strecke in einem Bogen der Maas, im Bereich der Straße „Nord Belge“. Dieser Straßenname gibt bereits den Hinweis darauf, dass die Eisenbahngesellschaft „Nord Belge“ im Bahnhof Longdoz seinen Stammsitz hatte. Entsprechend feudal war das recht große Empfangsgebäude ausgestattet. Der Personenverkehr im Bahnhof Longdoz wurde im Jahr 1956 aufgegeben, der Güterverkehr im Jahr 1988. Im Anschluss wurden die Abzweige Froidmont und Cornillon aufgegeben. Wann genau, ist mir nicht bekannt.

Springen wir nun wieder zurück zum aktuellen Streckenverlauf.

Bei km 3,1 befand sich bis in das Jahr 1956 der kleine Haltepunkt Cornillon, von dem heute nichts mehr erhalten ist. Gelegen war der Haltepunkt an der Rue Gramme. Güterverkehr hat in Cornillon keiner stattgefunden.

Weiter verläuft die Strecke in einem weiten Bogen in nordöstlicher Richtung durch die dichte Bebauung von Cornillon und erreicht den Bahnhof Bressoux.


Bf Bressoux (km 4,9) Hp. Jupille (km 5,9)

Der Bahnhof Bressoux ist einer der bedeutenden Bahnhöfe entlang der Strecke. Bereits zum 24.11.1861 eröffnet, ist der Bahnhof immer noch in Betrieb. Zunächst war für die Reisenden nur ein kleiner Haltepunkt installiert, bevor es im Jahr 1929 ein festes Empfangsgebäude erhielt. Grund dafür war die im Jahr 1930 stattfindende Weltausstellung in Lüttich. Dieses Empfangsgebäude blieb bis in das Jahr 1973 erhalten und wurde durch das jetzt noch existente, aber nicht mehr genutzte Gebäude ersetzt. Im Personenverkehr wird der Bahnhof im Stundentakt durch den IC-Linie Brüssel-Lüttich-Visé (-Maastricht) bedient.

Das Empfangsgebäude von Bressoux am 11.02.2008

Der Bahnsteigbereich am 11.02.2008

1343 erreicht den Bahnhof Bressoux am 11.02.2008 mit IC 433 von Maastricht nach Brüssel-Midi

Die wohl größere Bedeutung hatte der Bahnhof über die Jahre im Güterverkehr. Noch heute verfügt der Bahnhof über Umschlagmöglichkeiten für Stahlprodukte inklusive Portalkran. Zudem waren im Bereich des Bahnhofs verschiedene private Bahnanschlüsse vorhanden. Heute sind im Bahnhof noch ausgiebige Gütergleise vorhanden, wenn auch in der Vergangenheit schon einige zurück gebaut wurden.

In Bressoux zweigt die eingleisige Industriebahn in Richtung Chertal ab. Über diese Industriebahn werden die Stahlwerke in Chertal und weitere Güterkunden auf der Ile de Monsin bedient. Züge in diese Richtung legen in der Regel einen Zwischenstop im Bahnhof Bressoux ein.

7752 mit leerem Brammenzug von Chertal in Richtung Lüttich am 11.02.2008

Zwischen 1960 und 2003 konnte der Bahnhof Bressoux eine weitere Besonderheit liefern: Der Bahnhof wurde zum Ladepunkt für Autoreisezüge in Richtung Narbonne und St. Rapahel.

Die frühere Autozugabfertigung am 11.02.2008

Die Strecke verlässt den Bahnhof in nahezu östliche Richtung und erreichte bei km 5,9 den früheren Haltepunkt Jupille. Von dem vermutlich an der „Rue Anciennes Houblonnières“ gelegenen Haltepunkt ist heute nichts mehr erhalten. Auch das Datum der Betriebseinstellung ist mir nicht bekannt. In Höhe von Jupille finden die Strecke und die Maas wieder zusammen und verlaufen nun gemeinsam in nordöstlicher Richtung.


Souverain Wandre (km 8,0) /Wandre (km 8,8)

Der Personenverkehr im Bahnhof Souverain Wandre wurde zum 01.07.1956 eingestellt, vom Bahnhof ist heute nichts mehr erhalten. Zu seiner aktiven Zeit bediente der Bahnhof den direkt benachbarten Ölhafen und verschiedene Zechen. Wann der Güterverkehr aufgegeben wurde und die Anlagen niedergerissen wurden, ist mir nicht bekannt.

Nach weiteren 800 m erreichte die Strecke den früheren Bahnhof Wandre. Der Bahnhof, von dem heute nichts mehr erhalten ist, lag an der Rue de la Gare. Nach der Einstellung des Personenverkehrs zum 01.07.1956 wurde der Güterverkehr wohl noch einige Zeit aufrechterhalten, die Anlagen in der Folge abgerissen. Zu welchem Zeitpunkt dies geschah ist mir nicht bekannt.

Nach Verlassen des Bahnhofs verläuft die Strecke weiter durch die Bebauung von Wandre in nordöstliche Richtung.


Hp. Chateau Cheratte (km 10,2)

Bei km 10,2 erreichte die Strecke den kleinen Haltepunkt Chateau Cheratte, von dem heute nichts mehr erhalten ist. Wenn der Haltepunkt eröffnet wurde, ist mir nicht bekannt, der Personenverkehr wurde zum 01.07.1956 bereits eingestellt. Güterverkehr wurde in Chateau Cheratte nicht abgewickelt. Gelegen war der Haltepunkt an der „Avenue du Chemin de Fer“ in Cheratte. Die Strecke verläuft weiter in nordöstliche Richtung durch Cheratte und erreicht nach 700 m den kleinen Bahnhof Cheratte.


Bf. Cheratte (km 10,9)

Bereits mit der Eröffnung der Strecke ging auch der Bahnhof Cheratte in Betrieb, der Personenverkehr wurde zum 01.07.1956 eingestellt. Das Empfangsgebäude blieb noch einige Zeit erhalten, bis im Dezember 1980 mit dem Abriss begonnen wurde. Heute ist lediglich ein Blockstellengebäude erhalten. Gelegen war der Bahnhof nahe des Bahnübergangs an der Rue de Visé. Die Strecke folgt der Maas in nördliche Richtung durch das enge Tal und erreicht bald den früheren Haltepunkt Sarolay.

Der ehemalige Bahnhofsbereich von Cheratte am 21.10.2011

Die Strecke im Bahnhofsbereich am 21.10.2011, Blickrichtung Visé

Hp. Sarolay (km 12,0)

Der früher an der Rue Sartaye gelegene Haltepunkt war wohl nur eine Station mit geringer Bedeutung von dem heute nichts mehr erhalten ist. Der Personenverkehr wurde bereits zum 01.07.1956 eingestellt, das Eröffnungsdatum ist mir nicht bekannt. In Sarolay wurde zu keiner Zeit Güterverkehr abgewickelt. Die Strecke verläuft weiter nördlich durch das enge Maastal und erreicht bald den früheren Bahnhof Argenteau.


Bf. Argenteau (km 13,0) / Hp. Pont d'Argenteau (km 13,4) / Hp. Sauvre (km 15,1)

Der an der Chaussée d'Argenteau gelegene Bahnhof Argenteau ging bereits mit der Eröffnung der Strecke in Betrieb und wurde im Personenverkehr zum 01.07.1956 geschlossen. Das ansehnliche Empfangsgebäude des Bahnhofs ist heute noch erhalten und wird privat genutzt. Sonstige Bahnanlagen sind bis auf das Streckengleis nicht mehr erhalten.

Das ehemalige Empfangsgebäude von Argenteau am 21.10.2011

AM 62 Nr. 174 passiert Argenteau als R 5382 von Maastricht nach Lüttich am 04.06.2011

Nur vierhundert Meter nördlich, an der Rampe du Pont, befand sich zeitweise der kleine Haltepunkt Pont d'Argenteau, von dem mir weder Eröffnungs-, noch Stilllegungsdatum bekannt sind. Scheinbar wurde dieser Haltepunkt nur kurzzeitig genutzt. Im Güterverkehr hatte dieser Haltepunkt keine Bedeutung.

Die Strecke verläuft weiter nördlich entlang der Maas und erreicht bei km 15,1 den früheren Haltepunkt Sauvre. Der Personenverkehr wurde hier zum 01.07.1956 eingestellt, das Eröffnungsdatum ist mir nicht bekannt. Güterverkehr wurde hier nicht abgewickelt. Vom Haltepunkt ist heute nichts mehr erhalten.


Hp. Pont de Visé (km 16,5) / Bf. Visé (km 17,7)

Direkt am Ortseingang von Visé befand sich bis zum 01.07.1956 der kleine Haltepunkt Pont de Visé, von dem heute nichts mehr erhalten ist. Wann dieser Haltepunkt eröffnet wurde, ist mir nicht bekannt.

Die Strecke verläuft weiter in nördliche Richtung und erreicht schließlich den Bahnhof Visé, wieder einem der Bahnhöfe mit größerer Bedeutung für die Strecke.

Bereits mit dem Bau der Strecke erhielt der Bahnhof Visé ein Empfangsgebäude. Wegen der Funktion als Zollbahnhof wurden umfangreiche Gleisanlagen für die zollseitige Behandlung der Züge angelegt. Das erste Empfangsgebäude wurde im ersten Weltkrieg zerstört und durch ein Provisorium ersetzt, das seinerseits durch einen Neubau im Jahr 1949 ersetzt. Dieses Gebäude nahe der Überführung der L 24 ist heute noch erhalten. Im Jahr 1980 erhielt der Bahnhof ein neues Empfangsgebäude, das heute noch erhalten ist.

Das Empfangsgebäude von Visé am 10.04.2009

Im Jahr 1917 wurde der Bahnhof mit dem Bau der Strecke Aachen-Tongeren zum Turmbahnhof. Auf der oberen Ebene hielten Personenzüge auf der Strecke Aachen-Tongeren, auf der unteren Ebene Züge zwischen Lüttich und Maastricht. Beide Ebenen waren über Treppen miteinander verbunden. Zum 02.06.1957 wurde der Personenverkehr im oberen Bahnhofsteil aufgegeben, so dass Visé seine Funktion als Turmbahnhof verlor.

Das Kreuzungsbauwerk am 10.04.2009

Nördlich des Bahnhofs Visé besteht eine Verbindungskurve zur Strecke Aachen-Tongeren. Diese Verbindungskurve lässt in Fahrtrichtung Belgien nur einen Richtungswechsel in Richtung Lüttich zu, Maastricht ist über diese Verbindung nicht erreichbar. Von der Strecke Lüttich-Maastricht kann hingegen in Richtung Aachen und Tongeren abgezweigt werden.

Im Bereich des Abzweigs trennt sich die Strecke von der Maas und verläuft in nordöstliche Richtung durch freies Feld und erreicht nahe Möllingen die Staatsgrenze zwischen Belgien und den Niederlanden bei Kilometer 19,1 (belgische Kilometrierung) bzw. Kilometer 18,2 (niederländische Kilometrierung. Zu beachten ist hier, dass es einen Sprung bei der Kilometrierung an der belgisch-niederländischen Grenze gibt.

An der Staatsgrenze bei Möllingen am 07.11.2008

Die Strecke verläuft weiter in nordöstlicher Richtung und erreicht bald den Bahnhof Eijsden.


Bf. Eijsden (km 19,8)

Der Bahnhof Eijsden entstand bereits mit dem Bau der Strecke im Jahr 1861, das Empfangsgebäude stammt lt. niederländischen Quellen bereits aus dem Jahr 1855. Bei diesem Gebäude handelte es sich um einen recht stattlichen Bau, der bereits im Jahr 1905 nochmals erweitert wurde. Grund für die Größe des Gebäudes war die Funktion als Grenzbahnhof, im Gebäude waren Zollräume untergebracht. Nach dem Wegfall vieler internationaler Verbindungen und dem damit verbundenen Rückgang in den Zollformalitäten wurde das Bahnhofsgebäude zum großen Teil zurückgebaut. Das heute noch existierende Empfangsgebäude des Bahnhofs ist nur ein Teil des früher recht großen Gebäudes. Im verbliebenen Gebäude ist heute das Rote Kreuz untergebracht.

Das frühere Empfangsgebäude von Eijsden am 21.10.2011

Der Bahnsteigbereich am 21.10.2011

Der Personenverkehr in Eijsden kam zum 12.12.2006 zum Erliegen. Mit der Einführung des Intercitys von Maastricht nach Brüssel wurde der Halt aufgegeben, im Nahverkehr wurde kein Ersatz geschaffen. Erst seit dem Wegfall der Intercitys im Dezember 2011 wird Eijsden wieder von Regionalbahnen bedient.

Die noch bis in die 1960er Jahre recht umfangreichen Gleisanlagen wurden zum großen Teil zurückgebaut, inklusive des Übergabebahnhofs für den benachbarten Chemiebetrieb Ineos (früher Zinkwit). Die Bedienung des Unternehmens wurde im Jahr 1996 eingestellt, zeitweise verfügte die Firma über eine eigene Werkslok der niederländischen Serie 2400. Heute sind im Güterbereich noch einige Gleise erhalten, die jedoch nicht mehr benutzt werden.

Der IC 460 von Brüssel nach Maastricht passiert Eijsden am 21.10.2011
Links: Ehemaliger Übergabebereich zur Zinkwit/Ineos

Die Strecke verlässt den Bahnhof in nordöstlicher Richtung durch Eijsden und verläuft später über freies Feld und erreicht Oost-Maarland.


Hp. Maarland (km 22)

Am Bahnübergang mit der Sint Jozefstraat befand sich früher der kleine Haltepunkt Maarland. Dieser Haltepunkt ging bereits mit der Eröffnung der Strecke in Betrieb, wurde jedoch bereits zum 15.05.1938 geschlossen. Ausgerüstet war dieser kleine Haltepunkt ausschließlich mit einem Wärterhaus und einem Wartehäuschen für die Reisenden. Weiter verläuft die Strecke in nördlicher Richtung durch freies Feld und erreicht bald die Ortschaft Gronsveld.


Bf. Gronsveld (km 24,1)

Der Bahnhof Gronsveld war lediglich ein kleiner Bahnhof an der Strecke. Bereits mit der Eröffnung der Strecke erhielt der Bahnhof sein Empfangsgebäude, das bereits im Jahr 1902 erweitert wurde. Das Gebäude ist heute noch im Privatbesitz erhalten.

Das ehemalige Empfangsgebäude von Gronsveld am 21.10.2011

Zum ersten Mal wurde der Personenverkehr zum 15.05.1938 eingestellt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Personenverkehr zum 01.07.1945 wieder aufgenommen, um dann zum 14.05.1950 endgültig eingestellt zu werden.

Mit der Elektrifizierung der Strecke im Jahr 1985 erhielt Gronsveld eine besondere Stellung an der Strecke. Wenige hundert Meter nördlich des Bahnhofs, bei km 24,7, befindet sich die Spannungstrennstelle zwischen der belgischen und dem niederländischen Stromversorgung. Die Trennstelle passieren Elektrolokomotiven und -triebwagen mit gesenktem Stromabnehmer.

1346 mit IC 483 beim Systemwechsel: Mit gesenktem Stromabnehmer durch Gronsveld

Die Strecke verläuft weiter entlang der Autobahn A 2 in nördlicher Richtung geradewegs in Richtung Maastricht.


Hp. Heer / Hp. Maastricht Randwyck (km 27,1)

Am südlichen Ortsrand von Maastricht befand sich in der Anfangsphase der Strecke der Haltepunkt Heer. Zu diesem Haltepunkt sind mir weder die genauen Betriebszeiten, noch die genaue Lage bekannt. Vermutlich lag dieser Haltepunkt in Höhe des heutigen Haltepunktes Maastricht Randwyck.

Auch zu den Betriebszeiten des Haltepunktes liegen mir unterschiedliche Daten vor. Eine Quelle berichtet davon, dass der Haltepunkt seit der Eröffnung der Strecke für kurze Zeit in Betrieb war und im Kursbuch von 1867 bereits nicht mehr in Betrieb war. Eine zweite Quelle nennt als Betriebszeiten des Haltepunktes die Zeit vom 01.01.1893 bis zum 01.01.1894. Welche Angaben stimmen, oder ob gar beide richtig sind, dazu kann ich leider keine verlässlichen Aussagen treffen. Offensichtlich ist allerdings, dass der Haltepunkt wohl keine besondere Bedeutung hatte.

Der Haltepunkt Maastricht-Randwyck ging am 31.05.1987 in Betrieb und liegt in unmittelbarer Nähe des Universitätsklinikums, das für ein ordentliches Passagieraufkommen sorgt. Randwyck ist Endstation für die halbstündlich verkehrenden Regionalzüge der Veolia von Kerkrade Centrum nach Maastricht Randwyck. Für diese Züge steht ein Stumpfgleis bereit, damit die wendenden Züge nicht die Streckengleise blockieren. Nach dem Wegfall der Intercity zwischen Visé und Maastricht verkehrt ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 eine Regionalbahn zwischen Lüttich und Maastricht, die nun auch wieder Randwyck bedient. Baulich ist der Haltepunkt ein moderner Betonbau, Güterverkehr wird hier nicht abgewickelt.

Der Haltepunkt Maastricht Randwyck am 21.10.2011

Vom Haltepunkt Randwyck ausgehend beschreibt die Strecke zunächst eine weite Linkskurve, dann eine Rechtskurve und erreicht das Vorfeld des Maastrichter Bahnhofs.


Maastricht (km 28,7)

Erbaut wurde der Bahnhof in den Jahren zwischen 1913 und 1915 und ersetzte die Vorgängerstation Maastricht-Wyck. Entstanden ist der Bahnhof in der schwierigen Zeit des ersten Weltkrieges. Bis zum Kriegsende im Jahr 1918 wurde kein internationaler Personenverkehr durchgeführt werden, lediglich im Jahr 1915 kam es zu zwei Zugpaaren nach Aachen. Angelegt ist der Bahnhof als kombinierter Kopf- und Durchgangsbahnhof.

Das Empfangsgebäude von Maastricht am 09.04.2007

AM 73 Nr. 703 vor der Abfahrt als R 5381 nach Lüttich-Guillemins am 08.04.2007

Von Maastricht aus bestehen Verbindungen in den Norden der Niederlande, sowie im Regionalverkehr nach Kerkrade Centrum und Roermond. Projektiert wird derzeit die Wiederbelebung des Personenverkehrs nach Aachen. Derzeit (September 2013) ist allerdings noch unklar, welchen Verlauf die Strecke letztendlich nehmen soll.


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