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Landgraaf (Schaesberg)- Kerkrade - Simpelveld
(Miljoenenlijn)


Die Geschichte

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrten sich in Südlimburg die Stimmen, die eine weitere Eisenbahnstrecke in der Region forderten. Gewünscht war eine Verbindung der beiden bestehenden Strecken Heerlen-Herzogenrath (Zuiderspoorweg) und der Strecke Aachen-Maastricht. In dieser Diskussion forderte die Stadt Kerkrade einen Bahnhof für die Stadt, da die bisher einzige Station Kerkrades, der Haltepunkt Kerkrade-Rolduc an der Strecke Heerlen-Herzogenrath, viel zu weit vom Stadtkern entfernt sei.

Weiterhin argumentierte die Stadt Kerkrade mit ihrer Position als Kohlestadt, die einen reibungslosen Abtransport der geförderten Kohlen dringend benötige. Dieser Meinung waren natürlich auch die ansässigen Zechen, die jedoch ihre eigenen Interessen in die Planungen der Strecke verwirklicht sehen wollten. Die Zechen wollten ihre Ausdehnungsmöglichkeiten bei der Streckenplanung berücksichtigt sehen. So wurde über Jahre hinweg über die Streckenführung diskutiert, einen wirklichen Fortschritt konnte man jedoch nicht erkennen.

Eine Wende brachte der Ausbruch des ersten Weltkrieges. Hollands Grenzen waren blockiert und das Land musste sich selbst mit der dringend benötigten Kohle versorgen. Nun wurde schnell klar, dass der Anschluss der Kohlegruben Kerkrades wichtig für das Wohl des Landes sei. So wurde im Jahr 1919 der Entschluss gefasst, eine Eisenbahnstrecke vom Bahnhof Schaesberg (Landgraaf) über Kerkrade nach Simpelveld zu bauen. Den Auftrag zum Bau der Strecke bekam die Baufirma Spoorwegenbouwbedrijf NV. aus Utrecht.

Bereits von Beginn an sollte der Ausbau der Strecke zweigleisig erfolgen. Neben den beiden schon bestehenden Bahnhöfen Simpelveld und Schaesberg (später Landgraaf) sollten weitere Haltepunkte und Bahnhöfe in Hopel (später Eygelshoven), Chevremont, Kerkrade Centrum und Kerkrade West (Spekholzerheide) entstehen. Feste Bahnhofsgebäude entstanden zunächst in Chevremont, Kerkrade Centrum und Kerkrade West. Zudem sollte in Kerkrade West ein Übergabebahnhof für die Zechen Willem Sophia und Domaniale entstehen. Mit dem Bau der Strecke konnte im Jahr 1924 begonnen werden.

Bei der Bauausführung hatte die Firma mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Durch die hügelige Landschaft zwischen Schaesberg und Kerkrade mussten verschiedenste Dämme und Einschnitte angelegt werden. Ebenso war der Bau einer großen Stahlbrücke nahe Landgraaf nötig, um die Niveauunterschiede auszugleichen. Zudem mussten in den neu angelegten Dämmen verschiedene Tunnel für die Straßen und die Straßenbahn angelegt werden. Insgesamt mussten für die Strecke 3,5 Millionen Kubikmeter Erde bewegt werden.

Immer wieder brachten neue Probleme Verzögerungen beim Bau. Bereits 1927 war man hinter dem vorgegebenen Zeitplan zurück und es war noch kein Ende in Sicht. Schnell musste man auch den Plan aufgeben, die frühere Kohlestrecke der Domaniale von Kerkrade nach Simpelveld für die Anlage der neuen Strecke zu nutzen. Der Zustand der Strecke war derart schlecht, dass sich eine Einbeziehung in die neue Strecke von selbst ausschloss.

Im Jahr 1928 konnte zumindest das Teilstück von Kerkrade Centrum bis Kerkrade West fertiggestellt werden. Doch auch im weiteren Verlauf der Arbeiten blieb die Baufirma nicht von Problemen verschont. Grubenschäden sorgten durch Absackungen für Probleme, weiterhin musste zunächst ein Schacht der Grube Willem Sophia verfüllt und verdichtet werden. Zwischen Kerkrade West und Simpelveld musste ein 18 Meter tiefer Einschnitt von Hand geschaffen werden, da durch das ständig steigende Grundwasser die schweren Baumaschinen ständig einsackten.

Die ganzen Probleme sorgten natürlich für erhebliche zeitliche Verzögerungen und explodierende Baukosten. Am Ende der Bauarbeiten der zwölf Kilometer langen Strecke wurden 12 Millionen Gulden verbaut. Eine für diese Zeit gewaltige Summe. Das brachte der Strecke den Spitznamen Miljoenenlijn (Millionenstrecke) ein, da jeder Kilometer eine Million Gulden kostete.

Nach den Problemen der letzten Jahre konnte die Strecke dann zum 15.06.1934 in Betrieb gehen. Jedoch nur für den Güterverkehr! Nach neuerlichen Berechnungen der niederländischen Staatsbahn war ein Personenverkehr auf der Strecke wegen der zwischenzeitlich eingeführten Autobus- und Straßenbahnverkehre nicht mehr rentabel. So blieb der Miljoenenlijn nur ein Dasein als Güterstrecke, die jedoch durch die Kohlezüge der Zechen Südlimburgs gut ausgelastet war, wobei die Hauptlast des Verkehrs auf dem Teilstück zwischen Kerkrade West und Simpelveld gefahren wurde. So sollte es nun für einige Jahre bleiben.

Der zweite Weltkrieg sollte auch Folgen für die Strecke haben. Die Niederlande waren während des zweiten Weltkrieges zeitweise unter deutscher Besatzung. Die Deutschen, die wegen ihrer Kriegsführung unter einem Rohstoffmangel standen, demontierten kurzerhand ein Gleis der Strecke um das Material der Rüstungsindustrie zuzuführen. Das nun fehlende zweite Gleis wurde nie wieder aufgebaut, die Strecke blieb in der Folge eingleisig.

Der Abbau des zweiten Gleises war nicht die einzige Einwirkung unter der die Strecke während des zweiten Weltkrieges zu leiden hatte. Während die Bahnhöfe entlang der Strecke relativ glimpflich davon kamen, traf es die Strecke schwerer. Die große Eisenbahnbrücke bei Landgraaf und eine weitere Brücke bei Chevremont wurden durch deutsche Truppen gesprengt. Am 15. November 1944 konnte der Betrieb auf dem Teilstück zwischen Kerkrade West und Simpelveld wieder aufgenommen werden, wogegen zwischen Kerkrade West und Schaesberg die Wiederaufnahme des Betriebs noch auf sich warten ließ.

Schon direkt nach dem Ende des zweiten Weltkrieges erneuerte die Stadt Kerkrade die Forderung nach Aufnahme des Personenverkehrs auf der Miljoenenlijn. Diesmal stärkte die Provinz der Stadt den Rücken. Die Regierung lehnte zunächst ab, da es nicht genug Fahrzeugmaterial gebe. Zudem sei die Versorgung der Region mit Bus- und Straßenbahnlinien ausreichend.

Nachdem im Jahr 1949 verschiedene Strecken elektrifiziert wurden, konnten verschiedene Dampflokomotiven freigestellt werden. So kam dann der Personenverkehr auf die Miljoenenlijn. Am 15.05.1949 wurde der Personenverkehr dann eröffnet. Erstes Zugmaterial waren Dampflokomotiven mit Pack- und Personenwagen. Der Personenverkehr sorgte zunächst nur für ein kurzes Intermezzo. Am gleichen Tag ging der Haltepunkt Hopel in Betrieb.

Im Jahr 1951 stieg der Bedarf nach Kohle aus Südlimburg rapide an, so dass die Dampflokomotiven wieder aus dem Personenverkehr abgezogen wurden um Kohlezüge zu schleppen. Der Personenverkehr wurde somit in diesem Jahr wieder eingestellt. Nach heftigen Protesten wurde der Personenverkehr im Jahr 1952 wieder aufgenommen.

Nur zwei Jahre später, zum 01.08.1954 wurde der Dampfzug dann durch einen Dieseltriebwagen, den "blauen Engel" ersetzt. Diese Triebwagen sollten für lange Jahre den Personenverkehr auf der Miljoenenlijn aufrechterhalten. Zum Einsatz kamen die Triebwagen DE-1 der Nummerngruppe 41 bis 50, die speziell an die starken Steigungen auf der Miljoenenlijn angepasst waren. Zu dieser Zeit verkehrten die Züge durchgehend von Heerlen über die Miljoenenlijn bis Simpelveld, von dort weiter auf der Strecke Aachen-Maastricht nach Schin op Geul. Im Jahr 1955 wurde diese Relation sogar noch bis Valkenburg verlängert.

In den sechziger Jahren standen Modernisierungen rund um die Strecke an. Im Jahr 1960 bekam Kerkrade Centrum ein neues Bahnhofsgebäude, in Hopel wurde 1966 ein neues Bahnhofsgebäude gebaut, und der Haltepunkt zum 22.05.1966 in Eygelshoven umbenannt. Ebenso bekam der Haltepunkt Chevremont im Jahr 1968 ein neues Gebäude.

Ende der sechziger Jahre kam der Zusammenbruch für den Güterverkehr auf der Strecke. Im Jahr 1969 schloss die Grube Domaniale in Kerkrade, im Jahr 1970 die Grube Willem Sophia in Spekholzerheide. Beide Gruben waren das Rückgrat für den Güterverkehr auf der Strecke, der nun bedeutungslos wurde. Im Jahr 1976 wurde dann der Güterbahnhof Kerkrade West abgerissen, da er nach Schließung der Gruben überflüssig wurde.

Die folgenden Jahre brachten der Strecke andauernde Diskussionen über den weiteren Bestand der Strecke, den die Nederlandse Spoorwegen aus wirtschaftlicher Sicht immer wieder anzweifelte. Für die Strecke bedeutete dies eine Einschränkung am Service, wie z.B. der Einführung von Fahrkartenautomaten anstelle von besetzten Fahrkartenausgaben.

Im Jahr 1982 wurden die Triebwagen der Reihe DE-1 durch modernisierte Triebwagen der Reihe DE-2 ersetzt.

Das Jahr 1986 brachte eine weitere wichtige Neuerung für die Strecke: Nach der Elektrifizierung der Strecke von Schaesberg (Landgraaf) bis Kerkrade Centrum wurde der Betrieb zur Einführung des Sommerfahrplanes 1986 von elektrischen Plan-V-Triebwagen der NS übernommen.

Im Jahr 1987 beschloss die NS dann einen Teil der Miljoenenlijn stillzulegen. Diese Entscheidung traf den Streckenabschnitt von Kerkrade Centrum nach Simpelveld, die Einstellung des Gesamtverkehrs erfolgte zum 28.05.1988. Es verblieb lediglich der Verkehr zwischen Landgraaf und Kerkrade Centrum. Nach der Einstellung des Verkehrs auf diesem Streckenabschnitt verwaiste das Empfangsgebäude in Spekholzerheide (Kerkrade West) und wurde dann im Jahr 1993 abgerissen.

Das Empfangsgebäude von Kerkrade Centrum wurde seit 1995 nicht mehr genutzt und später (nach 1997) abgerissen. Das Jahr 2002 bedeutete das Ende für das kleine Empfangsgebäude in Chevremont. In diesem Jahr wurde es abgerissen und durch ein Wartehäuschen ersetzt. Im Jahr 2003 wurde auch das kleine Gebäude in Eygelshoven entfernt und durch Wartehäuschen ersetzt.

Auch die Einstellung des Gesamtverkehrs auf dem Streckenabschnitt zwischen Kerkrade Centrum und Simpelveld stellte nicht das endgültige Ende der Strecke dar. Im Jahr 1992 wurde dieser Abschnitt an die Zuid Limburgse Stoomtrein Maatschappij (ZLSM) verkauft. Diese brachte ab 1995 mit ihrem historischen Fuhrpark wieder Leben auf den Streckenabschnitt.

Heute wird die Miljoenenlijn von Plan-V-Triebwagen und Stadler GTW 2/6-Triebwagen der Veolia befahren, nachdem der Personenverkehr auf der Strecke am 12.12.2006 von der NS auf die Veolia übergegangen ist.


Die Strecke



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ROT: Strecke Landgraaf-Kerkrade-Simpelveld
GRÜN: Strecke Heerlen-Landgraaf-Herzogenrath


Kilometrierung

Kilometer: Ort:
0,0 Landgraaf (bis 1986: Schaesberg)
2,0 Eygelshoven (bis 1966: Hopel)
4,0 Chevremont
5,7 Kerkrade Centrum
8,1 Kerkrade West (Spekholzerheide)
12,0 Simpelveld


Landgraaf/Schaesberg (km 0,0)

Der Ausgangspunkt der Strecke anhand der Kilometrierung liegt in Landgraaf. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Landgraaf geht zurück auf das Jahr 1893 und entstand mit dem Bau der Strecke Heerlen-Herzogenrath. Das Gebäude ist heute noch erhalten, wird jedoch nicht mehr als Bahnhofsgebäude genutzt. Im Inneren befindet sich eine Pizzeria. Für die Reisenden stehen Fahrkartenautomaten und Wartehäuschen im Bahnhofsbereich bereit. Erst ab dem Sommer 1986 trägt der Bahnhof die Bezeichnung Landgraaf, vorher hieß der Bahnhof Schaesberg.

Direkt an das Empfangsgebäude schließt sich das Streckengleis der Strecke Heerlen-Herzogenrath an. Der Bahnsteig der Herzogenrather Strecke (Gleis 3) wird durch eine kleine parkähnliche Anlage von den Bahnsteigen der Strecke Landgraf-Simpelveld getrennt. Die Strecke Landgraaf-Simpelveld ist im Bahnhofsbereich Landgraaf noch zweigleisig ausgeführt, wobei jedes Gleis einen eigenen Seitenbahnsteig besitzt. Der Bahnsteig an Gleis 2 wird für Züge in Richtung Kerkrade genutzt, Gleis 1 ist für in Richtung Heerlen reserviert. Am Ende des Bahnhofsbereichs werden beide Gleise zusammengeführt und verlassen den Bahnhof eingleisig..

Gleise der Miljoenenlijn im Bahnhof Simpelveld am 02.11.2005
Links: Früheres Empfangsgebäude

Außerhalb des Bahnhofsbereichs verläuft die Strecke zunächst in östliche Richtung und entfernt sich dabei leicht von der Herzogenrather Strecke, wobei der Schwarzemiggerweg mittels eines Bahnübergangs gekreuzt wird. Die Strecke legt hierbei an Höhe zu, um ca. 350 Meter hinter dem Bahnübergang die Strecke Heerlen-Herzogenrath und die Dr. Carlsstraat auf einer mächtigen Stahlfachwerkbrücke zu überqueren. Die Strecke verläuft in einem weiten Bogen südostwärts und passiert die Halde der früheren Zeche Laura auf deren Südseite. Nach wenigen hundert Metern erreicht die Strecke dann den Haltepunkt Eygelshoven.

Brücke über die Strecke Heerlen-Herzogenrath am 11.04.2004.
Links auf der Böschung verläuft diese Strecke.

Hp. Eygelshoven/Hopel (km 2,0)

Am 15.05.1949 ging der Haltepunkt Hopel in Betrieb, der eine Besonderheit bietet: An der eingleisigen Strecke sind zwei Bahnsteige, getrennt durch den Dentgenbachweg, angelegt. Der Bahnsteig 1 ist westlich der Straße angelegt und ist für Züge mit Fahrtrichtung Landgraaf bestimmt. Bahnsteig 2 befindet sich östlich der Straße und wird von Zügen in Fahrtrichtung Kerkrade bedient.

Bahnsteig 1 des Haltepunktes Eygelshoven am 24.09.2006

Bahnsteig 2 des Haltepunktes Eygelshoven am 24.09.2006

An Bahnsteig 1 befand sich ab 1960 ein kleines Bahnhofsgebäude, dass eine frühere Unterstellmöglichkeit ersetzte. Im Jahr 2003 wurde dieses Gebäude abgerissen und durch Wartehäuschen und Fahrkartenautomaten ersetzt. Bis zum Jahr 1966 hieß der heutige Haltepunkt Eygelshoven noch Hopel, benannt nach dem direkt am Haltepunkt liegenden Ortsteil Eygelshovens. Nachdem der frühere Haltepunkt Eygelshoven an der Strecke von Sittard nach Herzogenrath abgerissen wurde, bekam Hopel den Namen Eygelshoven.

In einer weiten Rechtskurve verläuft die Strecke entlang der Nationalstraße N 299 in südöstlicher Richtung. Nach wenigen hundert Metern entfernt sich die Strecke von der Straße und verläuft nun in südliche Richtung in einem Einschnitt entlang des Kaffeeberges und erreicht bei km 4,0 den Haltepunkt Chevremont.


Hp. Chevremont (km 4,0)

Der Haltepunkt liegt tief in einem Einschnitt unterhalb der Ortschaft Chevremont und kann nur über einen steilen Fußweg von der Toupsbergstraat erreicht werden. Zwischen 1930 und 1960 befand sich am Haltepunkt Chevremont ein kleines Bahnhofsgebäude und diesem gegenüber ein kleiner gemauerter Unterstand für das bis zum zweiten Weltkrieg noch vorhandene zweite Streckengleis.

Plan-V Nr. 932 als Stoptrein 6640 nach Kerkrade Centrum in Chevremont am 24.09.2006

Im Jahr 1960 erhielt der Haltepunkt ein neues Bahnhofsgebäude, der Unterstand für das zweite Streckengleis wurde entfernt, nachdem dieses durch die Demontage des zweiten Gleises überflüssig wurde. Im Jahr 2002 wurde auch das neue Bahnhofsgebäude entfernt und durch ein Wartehäuschen, Fahrkartenautomaten und Fahrradunterstand ersetzt.

Direkt nach Verlassen des Haltepunktes unterquert die Strecke die Toupsbergstraat und verläuft nun weiter in südliche Richtung in einem Einschnitt entlang des westlichen Ortsrandes von Kerkrade. Nach 1,9 km in nahezu geradliniger Linienführung erreicht die Strecke den Bahnhof Kerkrade Centrum.


Bf. Kerkrade Centrum (km 5,9)

Der zweigleisig ausgebaute Bahnhof Kerkrade Centrum verfügt heute nicht mehr über ein Empfangsgebäude. Ein erstes kleines Empfangsgebäude mit überdachtem Mittelbahnsteig entstand zusammen mit dem Bau der Strecke im Jahr 1934. Wegen des fehlenden Personenverkehrs wurde das Gebäude im Jahr 1940 bereits wieder abgerissen. Das zweite Bahnhofsgebäude erhielt Kerkrade Centrum im Jahr 1960. Dieser Gebäude wurde im Jahr 1995 aus Rationalisierungsgründen geschlossen und nach 1997 abgerissen. Im Bahnhofsbereich verblieben lediglich ein Wartehäuschen und ein Fahrkartenautomat.

Kerkrade Centrum am 24.09.2006

Seit dem Jahr 1995 teilt sich die Veolia den Bahnhofsbereich mit der ZLSM, die bis April 2004 hier ihren Endbahnhof hatte. Seit dieser Zeit verkehren die Museumszüge der ZLSM über Kerkrade hinaus über die Miljoenenlijn bis Heerlen. Für die Museumszüge ist Gleis 2 vorgesehen, für die Regelzüge der NS Gleis 1. Für die Nahverkehrszüge der NS ist der Bahnhof Kerkrade Centrum seit der Einstellung des Gesamtverkehrs zwischen Kerkrade Centrum und Simpelveld im Jahr 1988 Endstation.

Direkt nach Verlassen von Kerkrade Centrum kreuzt die Strecke zunächst den Hambosweg, geht dann in eine 90°-Kurve über und entfernt sich von Kerkrade in westliche Richtung. Nach wenigen hundert Metern geht die Strecke in eine sehr weite Linkskurve über und verläuft durch freies Feld weiter in südwestliche Richtung. Am südlichen Ortsrand von Spekholzerheide erreicht die Strecke nach der Kreuzung der Grachterstraat den früheren Bahnhof Kerkrade West.

Kerkrade West/Spekholzerheide (km 8,1)

Vom früheren Bahnhof Kerkrade West sind heute lediglich das Streckengleis und ein Teil des früheren Mittelbahnsteiges erhalten geblieben. Das im Jahr 1933 mit Eröffnung der Strecke gebaute Empfangsgebäude wurde im 1993 geschlossen und später abgerissen. Das Gebäude verfügte über ein eigenes Gleis, das die Laderampe des angebauten Güterschuppens bediente. Ebenso befand sich nahe dem Empfangsgebäude eine ausgedehnte Ladestraße.

Der Bahnhof Kerkrade West war bis zur Schließung der Zechen Domaniale (1969) und Willem Sophia (1970) Aufstellbahnhof für die Kohlezüge der beiden Zechen. Beide waren über Anschlussgleise mit dem Bahnhof verbunden. Das Anschlussgleis der Zeche Domaniale in Kerkrade verlief von Kerkrade bis Spekholzerheide parallel zur Strecke. Mit der Schließung der Zechen verlor der Bahnhof sein Standbein im Güterverkehr und die Gleisanlagen des Güterbahnhofes wurden in der Folgezeit nahezu komplett abgebaut. Das Bahnhofsareal ist mit Ausnahme eines geräumten Teilstückes mittlerweile komplett unter einem kleinen Wäldchen verschwunden.

Früherer Bahnhofsbereich von Kerkrade West am 24.09.2006

Heute wird der noch erhaltene Teil des früheren Mittelbahnsteiges von der ZLSM als Haltestelle für ihre Museumszüge genutzt:

Lok Esslingen EH 244 der ZLSM in Spekholerzeide am 24.09.2006

Nach Verlassen des Bahnhofsbereichs wird die Strecke zunächst von der Straße Locht auf einer Eisenfachwerkbrücke überquert. Wenig später wird die Hamstraat in einem etwa 50 Meter langen Tunnel unterquert. Weitere 300 m weiter wird die Strecke vom Keulsenweg auf einer Brücke überspannt. In diesem Bereich liegt die Strecke in einem weiteren tiefen Einschnitt und beschreibt eine weitere Linkskurve, die sie weiter in südwestliche Richtung voranbringt.

Im weiteren Verlauf wird die Strecke von der Straße Vrusschenhusken und der Autobahn A 76 auf Brücken überquert. Nach der Überquerung einiger kleinerer Wege erreicht die Strecke den südöstlichen Ortsrand der Gemeinde Simpelveld. Im Bereich der Ortschaft geht die Strecke in eine Rechtskurve über und erreicht den Bahnhof Simpelveld.

Bf. Simpelveld (km 12,0)

Das im Jahr 1853 im Zusammenhang mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Aachen nach Maastricht erbaute erste Empfangsgebäude des Bahnhofs Simpelveld ist heute nicht mehr erhalten. Dieses wurde im Jahr 1908 durch einen Neubau ersetzt, der bis auf einen mittlerweile abgerissenen Anbau noch komplett erhalten ist. Im Jahr 1985 wurde das Bahnhofsgebäude durch die NS geschlossen um Kosten zu sparen. Im Jahr 1995 wurde das Gebäude Stammsitz der neu gegründeten Zuid Limburgse Stoomtrein Maatschappij (ZLSM).

Die ZLSM übernahm nicht nur das Bahnhofsgebäude, sondern den gesamten noch verbliebenen Bahnhofsbereich als Heimat für ihre Museumszüge.

Empfangsgebäude Simpelveld am 26.10.2003

Früher bestanden im Bahnhof Simpelveld Übergangsmöglichkeiten für Reisende in Richtung Maastricht und Aachen. In Richtung Aachen war der Bahnhof Grenzbahnhof für den Übergang der Reisenden und des Güterverkehrs in Richtung Deutschland auf der Strecke Aachen-Maastricht. Diese Funktion brachte dem Bahnhof eine recht ordentliche Ausdehnung. Von der Miljoenenlijn durchgehende Verbindungen in Richtung Schin op Geul und Valkenburg gingen im Bahnhof Simpelveld auf die Strecke Aachen-Maastricht über.


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