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Nach einer ersten Ausschreibung im Jahr 2004, die ohne Auftrag blieb, stand die SNCB vor dem Problem, in welcher Form eine neue Serie von Elektrolokomotiven ausgerichtet werden sollte. Nach einiger Zeit der verschiedenen Planungen entschied man sich Mitte 2006 für ein Pflichtenheft, das die neue Serie erfüllen sollte.

Die Ausschreibung sah eine starke Elektrolokomotive vor, die unter 1,5 kV und 3 kV Gleichspannung, sowie 25 kV Wechselspannung zum Einsatz kommen sollte. Im Dezember 2006 fiel die Entscheidung zugunsten der Eurosprinter-Plattform von Siemens. Zunächst werden 60 Lokomotiven beschafft, wobei eine Option auf weitere 60 Lokomotiven besteht. Das erste Los über 60 Lokomotiven wird zwischen 2008 und 2010 gebaut. Wird die Option auf weitere 60 Loks gezogen, so werden diese zwischen Juni 2010 und April 2012 gebaut.

Auf der Basis der schon erfolgreichen Eurosprinterfamilie entstand die neue Serie 18 der SNCB, die mit einem neuen Lokkasten ausgerüstet sind. Dieser entspricht den aktuellsten EU-Sicherheitsrichtlinien im Crash-Verhalten. Dieser neue Lokkasten wurde bereits für die portugiesischen Staatsbahnen umgesetzt.

Neben der bereits genannten Mehrspannungstauglichkeit mußten auch die Zugsicherungssysteme an die Anforderungen der SNCB angepaßt werden. Vorhanden sind die Zugsicherungssysteme TBL, TBL+, Memor, KVB, ATB und ETCS 2. Für den theoretisch möglichen Einsatz bis Aachen wäre eine Integration von GSM-R nötig. Ob diese Option in der laufenden Serie berücksichtigt wurde, ist mir nicht bekannt. Ebenso verlangte die SNCB die Kompatibilität mit verschiedenen Steuerwagen, die sich bereits im Einsatz befinden.

Angetrieben wird die 6.000 kW starke und 19,58 m lange Lokomotive über Drehstrom-Asynchronmotoren. Dabei kann die 88 Tonnen schwere Lokomotive auf eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h beschleunigt werden.

Die erste offizielle Vorstellung der Baureihe erfolgte auf der Innotrans 2008 in Berlin, gezeigt wurde dort 1860. In der Folgezeit wurden verschiedene Lokomotiven der Serie 18 auf den Siemens Teststrecken in Velim und Wildenrath getestet. Seit Anfang 2009 wurden ebenso verschiedene Testfahrten auf dem belgischen Streckennetz unternommen.

Die Baureihe 18 wird nun erneut vergeben, obwohl es bereits eine Baureihe 18 bei der SNCB gab. Dies wird dem Umstand geschuldet, dass man bei einer möglichen weiteren Bestellung von 60 Lokomotiven nach oben hin eine Baureihe für den Zahlenüberlauf bereit halten muß. Wenn die Option auf weitere 60 Lokomotiven gezogen wird, so wird die letzte Lok der Baureihe 18 die 1920 sein.

In der Region wird die Lokomotive, voraussichtlich ab Dezember 2009, vor den IC-A zwischen Oostende und Eupen eingesetzt.

	Am 24.05.2009 stand 1801 abgestellt am Rand des Mönchengladbacher Hauptbahnhofs. Die Fotos wurden mir freundlicherweise von Alex Welitschko zur Verfügung gestellt. Danke dafür!
	Am 01.05.2011 stand 1802 nach Probefahrten abgestellt im Welkenraedter Bahnhof. Fotostelle
	Am 02.10.2011 passierte 1803 solo den Haltepunkt Dolhain-Gileppe in Richtung Welkenraedt. Fotostelle
	1804 stand nach Probefahrten am 01.05.2011 abgestellt in Welkenraedt. Dahinter 2142. Fotostelle
	Am 17.10.2009 stand die neue 1812 der SNCB abgestellt am Rande des Montzener Rangierbahnhofs. Die Lok wartet dort auf Testfahrten, die in den Folgetagen stattfinden sollten. Fotostelle
	Inzwischen fest im Regelverkehr verankert schob 1858 am 05.02.2012 den IC 510 von Oostende nach Eupen aus dem Bahnhof Welkenraedt in Richtung Eupen. Fotostelle