Im Jahr 1900 gab es im damaligen Landkreis Jülich Pläne für die Bildung einer Kreisbahn. Der Kreis beauftrage die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) mit der Vorplanung verschiedener Strecken.
Die Vorschläge der WEG zeigten mehrere Strecken deren Mittelpunkt stets Jülich war. Diese Strecken sollten nach Ameln und Elsdorf führen und dort den Anschluß an die Bergheimer Kreisbahn ermöglichen. Des weiteren sollte eine andere Strecke von Jülich nach Puffendorf gebaut werden um dort Anschluß an die Geilenkirchener Kreisbahn zu finden.
Nach langwierigen Streitereien mit dem Eisenbahnministerium und der Staatsbahn wurde dem Kreis die Erlaubnis verweigert eine Strecke von Elsdorf nach Jülich zu bauen, da diese zu wichtig sei um als Kleinbahn ausgeführt zu werden. Dies sei Aufgabe der Staatsbahn.
Im Jahre 1904 beantragte die Papierfabrik Schleipen & Erkens in Koslar den Bau einer meterspurigen Bahn mit Rollwagenbetrieb von ihrem Koslarer Werk bis zum Kirchberger Bahnhof der KPEV.
Durch diesen Antrag angestachelt beauftrage der Kreis Jülich die Firma Lenz mit der Planung und dem Bau der Strecke von Jülich nach Puffendorf, zu der das Eisenbahnministerium und auch die KPEV bereits ihre Zustimmung gegeben hatten. Voraussetzung war allerdings der Anschluß der Strecke an die Staatsbahn in Kirchberg, der Endpunkt der Strecke in Jülich durfte allerdings nicht im Bereich des Staatsbahnhofes liegen.
Im Jahr 1910 wurde mit Lenz ein Vertrag über den Bau und den Betrieb der Strecke geschlossen. Bereits am 01.07.1911 konnte das erste Teilstück der Strecke von Puffendorf bis Kirchberg fertiggestellt werden. Das fehlende Teilstück der Strecke von Kirchberg bis zum JKB-Bahnhof Jülich-Nord konnte am 14.09.1912 in Betrieb gehen.
Die Betriebsführung hatte Lenz an die WEG abgetreten, die ebenfalls zu seinem Konzern gehörte. Die örtliche Betriebsleitung hatte ihren Sitz in Geilenkirchen. Grund dafür war, daß auch die Geilenkirchener Kreisbahn (GKB) ihre Betriebsführung an die WEG gegeben hatte. Dies bewährte sich bis in das Jahr 1928.
Im Jahre 1928 wechselte die Betriebsführung an die Vereinigte-Kleinbahn AG (VKA), die ebenfalls zum Lenz´schen Imperium gehörte.
Der Betrieb der Jülicher Kreisbahn mußte im Jahre 1944 wegen des nahenden Krieges eingestellt werden. Der gesamte Fahrzeugpark wurde während des Krieges ausgelagert und stand nach Ende des Krieges wieder unbeschadet zur Verfügung.
Anders sah dies bei den Gleisanlagen und Bauten aus. Diese waren durch die Kriegseinwirkung stark zerstört. Nach den Aufbauarbeiten konnten die ersten Züge zwischen Puffendorf und Kirchberg im Mai 1946 fahren. Nach der Wiederherstellung der Rurbrücke bei Kirchberg konnte der durchgehende Verkehr bis Jülich-Nord am 27.06.1950 aufgenommen werden.
Ab 1952 wurde ein neuer Dieseltreibwagen beschafft, der ab dieser Zeit den Personenverkehr abwickelte.
1954 wurde die gemeinsame Betriebsleitung mit der GKB aufgegeben und eine eigene Betriebsleitung in Jülich eingerichtet. Diese Betriebsleitung bestand in dieser Form bis 1957. In diesem Jahr ging die Betriebsleitung an die Deutsche-Eisenbahn-Gesellschaft (DEG) über.
1966 wurde die erste Diesellok für den Gütertransport beschafft.
Im Jahre 1971 wurde der Personenverkehr eingestellt.
Im Rahmen der kommunalen Neugliederung im Jahre 1972 wurde der Landkreis Jülich aufgelöst und ging in den Kreis Düren über, der nun Eigentümer der Jülicher Kreisbahn war.
Bis zum 31.12.1984 führte die DEG weiter die Betriebsführung der Jülicher Kreisbahn durch. Zum 01.01.1985 ging die Betriebsführung nach einem Kreistagsbeschluß an die Dürener Kreisbahn über. Gleichzeitig ging die Jülicher Kreisbahn in der Dürener Kreisbahn GmbH auf.