Im Jahr 1876 begann der Bergbaupionier Honigmann, der sich bereits für die Grube Maria verantwortlich zeigte, mit Abteufarbeiten für die Grube Nordstern. Diese Grube lag an der Straße zwischen Alsdorf und Merkstein in Höhe der später entstehenden Ortschaft Busch.
Die Schächte wurden in einem neuen Verfahren abgeteuft, bei dem die Berge in einem Ledersack gefördert wurden. Aufgeschlossen wurde die Grube als Doppelschachtanlage.
Obwohl es zu Schwierigkeiten bei den Abteufarbeiten wegen der geologischen Gegebenheiten kam, konnte Honigmann bereits im Jahr 1880 mit der Förderung von Fettkohle beginnen. Im ersten Jahr konnten die 2.500 Bergleute der Grube bereits 600.000 t Kohle fördern.
Bereits zu dieser frühen Zeit wurden in Merkstein durch den Betreiber Wohnhäuser für die Bergleute erbaut.
Weitere Bauarbeiten an den Übertageanlagen fanden zwischen 1880 und 1885 statt. Diese wurden seinerzeit durch die Baufirma Derichs (heute: Derichs & Konerz) durchgeführt.
Neben den Grubenanlagen befanden sich auf dem Gelände eine Kokerei und eine Ammoniakgewinnungsanlage. Die Kokerei umfaßte dabei schon 180 Öfen.
In den ersten Jahren wurde die Kohle der Grube mangels einer Eisenbahnanbindung mit einer Pferdeschmalspurbahn bis Herzogenrath transportiert. Vermutlich gab es später ein Anschlußgleis der Eisenbahn vom Grubenbahnhof Anna bis zur Grube Nordstern.
Nachdem im Jahre 1890 die Eisenbahnstrecke von Stolberg nach Alsdorf bis Herzogenrath erweitert wurde bekam die Grube einen eigenen Grubenbahnhof an der Strecke, so daß die Kohle jetzt problemlos abtransportiert werden konnte. Weiterhin zweigte hier später ein Anschlußgleis zur Grube Carl-Alexander in Baesweiler ab.
Die Erben Honigmanns verkauften die Grube im Jahre 1914 an die Hahnschen Werke, die die Förderung fortführten. Die Hahnschen Werke besaßen schon Stahlwerke, in denen der auf Nordstern gewonnene Koks verarbeitet werden sollte. Später gingen die Hahnschen Werke AG in die Mannesmann-Gruppe über.
Während des ersten Weltkrieges kam es zu erschwerten Arbeitsbedingungen, da viele der Bergleute in den Kriegsdienst eingezogen wurden. Zudem wurde durch den Krieg die Materialversorgung erschwert. Auch nach dem Krieg wurde die Lage durch die hereinbrechende Wirtschaftskrise nicht wesentlich besser.
Im Jahr 1923 kam es zur Besetzung der Grube durch belgische Truppen, die auf diese Weise ausstehende Reparationszahlungen der Deutschen einfordern wollen. Ziel der Besatzer war es, die geförderte Kohle und den produzierten Koks abzutransportieren. Wegen der Besatzung kam es zum passiven Widerstand der Bergleute, die die Förderung einstellten. Es wurde der Ausnahmezustand verhängt, der dazu führte, daß die belgischen Truppen für mehrere Monate auf der Grube blieben. Erst gegen Ende des Jahres verließen die Truppen die Grube wieder.
Scheinbar hatten die Ertragsausfälle schwerwiegende Ausfälle für die Besitzer gebracht. Wie in der Literatur berichtet wird war die Besatzungszeit wohl Auslöser für die Schließung der Grube im Jahre 1927. Dazu beigetragen haben wohl auch die finanziellen Wirren während der Wirtschaftskrise. Der offiziell genannte Grund für die Einstellung der Förderung war die zunehmende Unwirtschaftlichkeit der Grube.
Obwohl die Grube stillgelegt wurde verkauften die Hahnschen Werke sie zunächst nicht. Erst im Jahre 1950 wurde die Grube mitsamt der in Merkstein erbauten Bergarbeiterwohnungen an den Eschweiler-Bergwerks-Verein verkauft.
Der EBV nutzte die Grube dann als Wetterschacht für die Felder Annas und Adolfs.
Im Jahr 1993 wurde der Kopf des Schachtes III nochmals aufgesucht und freigelegt. Scheinbar sollte hier der Schacht nochmals gesichert werden.
Heute ist von den Anlagen der Grube nichts mehr zu sehen. Es ist sogar sehr schwer das frühere Gelände ausfindig zu machen.