Angebundene Strecken:
Beschreibung:
Zunächst soll darauf hingewiesen werden, dass sich diese Beschreibung um den Bahnhof Jülich-Nord der Jülicher Kreisbahn dreht, und nicht um den 2002 entstandenen Haltepunkt Jülich-Nord der Rurtalbahn an der Strecke Jülich-Linnich!
Für die Jülicher Kreisbahn entstand im Jahr 1912 ein eigenes Bahnhofsgebäude, der Bahnhof Jülich-Nord an der Jülicher Adolf-Fischer-Straße, nur etwa 200 m vom Jülicher Staatsbahnhof entfernt. Zweifellos wäre es einfach und sicher auch sinnig gewesen, die Jülicher Kreisbahn im Staatsbahnhof enden zu lassen, jedoch war dies nicht von der KPEV und dem zuständigen Ministerium zugelassen worden. So blieb der Jülicher Kreisbahn nur der Neubau eines eigenen Bahnhofsgebäudes nahe dem Staatsbahnhof.
Der Bahnhof Jülich-Nord wurde zum Mittelpunkt der Jülicher Kreisbahn, die hier ihre Verwaltung und auch die Werkstatt ansiedelte. Aufgebaut wurde der Bahnhof als Kopfbahnhof, bei dem das Empfangsgebäude längs zu den Kopfgleisen angeordnet war. Werkstatt und Lokschuppen befanden sich am gegenüberliegenden Ende des Bahnhofsbereiches. Bis an das Empfangsgebäude reichten drei Kopfgleise, von denen zwei Gleise neben dem Empfangsgebäude endeten, eines endete an der Stirnseite des Gebäudes.
Durch die Kriegseinwirkung im zweiten Weltkrieg wurden die Anlagen des Bahnhofes Jülich-Nord, mitsamt dem Empfangsgebäude, komplett zerstört. In der Zeit zwischen 1951 und 1953 wurden das Empfangsgebäude und der Lokschuppen mit angebauter Werkstatt neu errichtet. Zumindest baulich blieben diese Gebäude zunächst erhalten.
Zum 22.05.1971 wurde der Personenverkehr der Jülicher Kreisbahn eingestellt. Damit verlor der Bahnhof Jülich-Nord seine Funktion als Empfangsgebäude. Da in den Folgejahren der Güterverkehr immer weiter an Bedeutung verlor wurde es zwischenzeitlich ruhig im Bahnhof Jülich-Nord. Zum 01.01.1985 ging die Jülicher Kreisbahn auf das Eigentum der Dürener Kreisbahn über, die nun auch neuer Eigentümer des Bahnhofes wurde.
Nachdem die Dürener Kreisbahn im Jahr 1993 den schienengebundenen Verkehr zwischen Düren und Heimbach, sowie zwischen Düren und Jülich von der Deutschen Bahn übernahm, wurde auch dem Bahnhof Jülich-Nord neues Leben eingehaucht. Da die Dürener Kreisbahn keine eigenen Werkstattkapazitäten für die Wartung der dort eingesetzten Fahrzeuge (zunächst Schienenbusse, ab 1995 Regiosprinter) besaß, wurde die Wartung der Fahrzeuge in der Werkstatt des Bahnhofs Jülich-Nord durchgeführt. Diese Vorgehensweise führte sich bis ins Jahr 1998 fort, als in Düren die neue Werkstatt der Dürener Kreisbahn fertiggestellt wurde.
Später fand im Bahnhofsbereich die Dampfbahn Rur-Wurm-Inde (DRWI) einen Unterschlupf. Für einen Verein der sich mit der Eisenbahnhistorie beschäftigte, waren die gegebenen Voraussetzungen nahezu ideal. Im April 2004 musste der Verein jedoch seinen Standort verlassen. Politik und Eigentümer des Areals sahen eine neue Nutzung für das Gelände vor. Nachdem zunächst caritative Einrichtungen dort angesiedelt werden sollten, lag das Gelände lange Zeit brach. Auch die Gleisanlagen wurden entfernt. Der DRWI blieb nichts Weiteres übrig, als sich ein neues vorübergehendes Domizil in Dieringhausen zu suchen. Das frühere Empfangsgebäude wurde in der Folgezeit abgerissen.
Im Bahnhof Jülich-Nord wurde nach dem zweiten Weltkrieg ein Anschlussgleis für ein Tanklager der Aral eingerichtet. Dieses kurze Anschlussgleis befand sich parallel zu den Kopfgleisen des Bahnhofsbereiches. Das Tanklager lag gegenüber dem Empfangsgebäude auf der anderen Seite der Gleisanlagen. Etwa 500 m vom Empfangsgebäude entfernt lag ein weiteres Anschlussgleis, das von der Firma Appel & Frenzel genutzt wurde.
Musik in Jülich-Nord: Im Jahr 1972 erhielt die R&B-Band "Gentle Mac Jack's" von der Jülicher Kreisbahn die Erlaubnis den Bahnhof Jülich Nord für Bandfotos zu nutzen. Entstanden sind dabei interessante Fotos, die das aufgeräumte Areal der JKB zeigen. Als Motiv diente auch Lok 152 (Henschel (1927/20818)) der JKB, die noch im Jahr 1972 an die niederländische Museumsbahn "Museum Buurtspoorweg (MBS)" abgegeben wurde. Ein herzlicher Dank für die Fotos geht an Axel Jungherz! |